▷ Teppiche für schönes Wohnen - [LIVING AT HOME]

2022-12-08 11:51:31 By : Mr. guan zong

Teppiche setzen dekorative Akzente und sorgen für bequeme Wohnqualität – vor allem, wenn es sich um trittfeste und schalldämmende Teppiche handelt. Kurzum: Ein Teppich ist etwas wundervolles, er gibt unserer Wohnung diese besondere warme, gemütliche Ausstrahlung.

Kelim leitet sich vom türkischen Wort "kilim" für Webteppich ab. Der Kelim ist ein traditioneller, glatter, handgewebter Orientteppich. Er hat seine Wurzeln in Afghanistan, im Iran und Kaukasusgebiet. Ursprünglich wurden die einfach gemusterten Flachgewebe – Vorder- und Rückseite haben das gleiche "Bild“ – als wichtiger Teil der Mitgift von Nomadenfrauen auf kleinen Webstühlen gewebt. Im Schuss (der quer verlaufende Faden) besteht der Kelim meist aus Wolle, während der Kettfaden auch aus Baumwolle oder Hanf sein kann.

Ein Gabbeh ist ein traditioneller handgeknüpfter Perserteppich mit grober Knüpfung. Charakteristisch sind abstraktes Design, meist große Farbfläche und ein spielerischer Umgang mit geometrischen Figuren.

Getuftet Tuften bezeichnet eine Technik zur Herstellung dreidimensionaler Textilien (engl. to tuft = mit Büscheln verzieren), die aufwendige Muster ermöglicht: Nadeln bringen das sogenannte Pol- oder Florgarn in ein Grundgewebe ein. Bevor die Nadeln zurückgezogen werden, halten "Greifer“ das Garn fest, sodass Schlaufen entstehen. Werden diese aufgeschnitten, erhält man einen "Schnittflor“. Bei handgetufteten Teppichen wird das Florgarn mit einer elektrisch oder manuell betriebenen Garnpistole von Hand eingefädelt.

Gewebt Auch auf Webteppichen finden sich komplizierte Muster in vielen Farben. Gewebt wurde der Teppich anfangs per Hand, später mit einem mechanischen Webstuhl und dann maschinell. Bekannteste Vertreter der Webteppiche sind die Orient-Teppiche mit ihren kunstvollen Motiven.

Geknüpft Knüpfen ist die älteste Methode, einen Teppich herzustellen. Da die einzelnen Garne von Hand verknotet werden, können sie besonders eng nebeneinander liegen. Die hohe Dichte der Fäden macht den Teppich sehr weich und schmutzabweisend, die feine Technik ist auch ideal für aufwändige Muster im Teppich.

Als Flor bezeichnet man die flauschige Oberfläche, die beim Tuften entsteht und Teppiche dreidimensional macht. Je dichter die Fasern zueinander stehen, desto strapazierfähiger sind sie. Man unterscheidet zwischen Kurzflor (1,5 cm hoch), Hochflor (1,5 bis 5 cm) und Langflor (alles über 5 cm). Je höher der Flor ist, desto ungeeigneter sind diese Teppiche für starke Beanspruchung. Als Dekoration ist ein charmanter Zottel-Look-Teppich allerdings unschlagbar - auch unter "Shaggy" bekannt.

Schurwolle Dieser Begriff ist vom Internationalen Wollsekretariat IWS geschützt. Er darf nur für neue, vom lebenden Schaf geschorene Wolle verwendet werden und nicht für ein aus Alttextilien hergestelltes Recyclingprodukt (z. B. Reißwolle) oder für Wolle, die aus Fellen geschlachteter oder verendeter Tiere gewonnen wurde. Auch hochwertige Neuseelandwolle ist reine Schurwolle. Sie hat aber ihr eigenes Gütesiegel „Wools of New Zealand“. Schurwolle ist elastisch, schmutzabweisend, lädt sich elektrostatisch nicht auf und wärmt sehr gut.

Baumwolle Die Naturfaser wird von dem hohen Malvengewächs Gossypium gepflückt. Sie lässt sich ausgezeichnet spinnen, färben, ist scheuerfester als Wolle und widerstandsfähig gegen Hitze.

Seide Die aus den Kokons der Seidenraupe gewonnene Edelfaser lässt sich zu reinen Seidenteppichen verweben oder wird als glänzender Flor in andere Gewebe eingebracht. Seiden- oder Seidenflor-Teppiche sind nicht strapazierfähig und eignen sich nur für kaum betretene Bereiche oder als schmückender Wandbehang.

Sisal Sisal ist eine Naturfaser, die aus den Blättern der Sisal-Agave gewonnen wird. Da Sisalfasern ausgesprochen robust sind, eignen sie sich gut für Teppiche in stark belaufenen Wohnräumen. Durch ihre feuchtigkeitsabweisenden Eigenschaften, kann man Sisalteppiche und Sisalmatten auch prima im Außenbereich verwenden oder als Läufer im Flur einsetzen.

Kunstfaser Als Kunstfasern gelten alle Faserarten, die nicht von Pflanzen oder Tieren stammen und durch chemische Verfahren gewonnen werden. Dazu zählen unter anderem die baumwollartigen Zellulosefasern Viskose und Modal sowie Synthetikfasern wie Polyamid, Polyacryl, Polyester oder Polypropylen. Kunstfasern sind sehr robust, strapazierfähig, motten- und lichtbeständig. Synthetikfasern laden sich allerdings elektrostatisch auf.

Wir haben einen Experten befragt: Thomas Fronius, Marketingleiter bei Kibek, weiß genau, was gute Teppiche ausmacht.

Größe und Einsatzbereich Das sind wichtige Eckdaten, über die man sich im Vorfeld Gedanken machen sollte. Ein ständig frequentierter Teppich muss strapazierfähiger sein als einer, der nur der Dekoration dient. Damit er zur Wirkung kommen kann, braucht jeder Teppich seinen Freiraum. Es gibt eine Faustformel, die besagt, dass ein Teppich nicht mehr als ein Drittel der Raumfläche abdecken sollte.

Rund oder eckig? Rundteppiche sehen am besten unter runden Tischen oder auf nahezu quadratischen Freiflächen aus. Favorisiert werden deshalb ganz ohne Frage eckige Modelle.

Kinder und Tiere Es gibt sowohl sehr hochwertige Schurwollteppiche, die pflegeleicht sind, als auch Polypropylenfasern. Das Garn aus Polypropylen wird im sogenannten Heatset-Verfahren gefertigt und zu einem äußerst strapazierfähigen Kräuselgarn verzwirnt. Je dichter und feiner die Fasern, desto unempfindlicher ist der Teppich. In Haushalten mit Tieren ist ein kurzfloriger Veloursteppich einem hochflorigen Schlingenmodell vorzuziehen.

Lichtbeständigkeit Hohe Sonneneinstrahlung durch Terrassentüren in Wohnzimmern verhält sich wie ein Brennglas und bleicht leider aus. Besonders empfindlich sind Rottöne. Bei hochwertigen Teppichen werden allerdings nur solche Garne verwendet, die kaum verblassen.

Allergien Teppiche sind generell für Allergiker geeignet, denn sie binden Staub, der durch Saugen wieder entfernt wird. Achten Sie auf Kennzeichnungen, ob sie allergikerfreundlich und antibakteriell gefertigt sind.

Beim Kauf eines Teppichs und bei der Verlegung von einem Teppich sind Vorsicht geboten. Manche Teppiche enthalten gesundheitsschädliche Stoffe wie Asbest, FCKW, Formaldehyd oder Pestizide. Achten Sie also beim Kauf von einem Teppich auf das Zertifikat des Carpet Quality Club mit dem roten “t”, denn das Produktzertifikat zeichnet geprüfte Teppichböden aus.

Verzichten Sie möglichst auf das Verkleben von einem Teppich. In Klebern können leicht- bzw schwerflüchtige Lösungsmittel enthalten sein, die zu körperlichen Beschwerden wir Kopfschmwerzen oder Atembeschwerden führen können. Alternativen sind zum Beispiel Verspannen oder Verhaken mit Klettband.

In einigen Fällen muss der Teppichboden jedoch verklebt werden, z.B. bei Fußbodenheizungen oder im Büro, wo die Rollen der Bürostühle über den Teppich gleiten. In diesen Fällen sollten Sie auf wasserbasierte, lösemittelfreie Dispersionskleber zurückgreifen. Achten Sie beim Kauf des Klebers unbedingt auf den Hinweis “sehr emissionsarm” mit dem gemeinsam vom TÜV und TFI Textiles & Flooring Institute vergebenen Zertifikat. Klebstoffe mit dem TÜV/TFI-Zeichen sind auf Schadstoffe und Emissionen geprüft.

Flecken im Teppich entfernt man mit mildem Shampoo und lauwarmem Wasser meist problemlos aus einem Teppich aus Wolle (oft gibt es Pflegehinweise auf der Teppich-Unterseite). Um Milbenuntermieter im Teppich effektiv auszuquartieren, ist alle zwei Jahre eine Grundreinigung in der Teppichwäscherei sinnvoll. Hausstauballergiker wählen am besten einen kurzflorigen Teppich oder zumindest sehr dichten Teppich und einen Staubsauger mit Mikrofilter.

Gegen alle Vorurteile ist ein hochfloriger Teppich nicht empfindlich oder schwer zu reinigen. Oft werden sie sogar aus der robusten New Zealand Wool gefertigt, deren extralange Fäden besonders strapazierfähig sind. Ein solcher Teppich lässt sich mit der glatten Düse des Staubsaugers gut reinigen. Bei kurzem Flor bis 15 mm können Sie eine rotierende Bürste benutzen.

© G+J LIVING Digital GmbH